Bevor ich Tschechien verlies, habe ich nochmal etwas Geniales erlebt. Ich saß in einer kleinen Stadt unter einem Baum auf dem Boden um eine kleine Pause zu machen und ein paar Keese zu essen.
Da kam ein Mann zu mir und war interessiert wo die Reise hingeht. Er fragte mich ob ich Wasser haben will und natürlich habe ich ja gesagt. Wir gingen also in sein Haus und ich habe meine Wasserflaschen aufgefüllt. Ich war glücklich mit den zwei Litern kaltem Wasser, doch dann bot mir seine Frau eine leckere Suppe an. Das war jedoch noch lange nicht alles. Wir haben uns in den Garten gesetzt und verbrachten so bestimmt zwei Stunden zusammen. In dieser Zeit habe ich noch mehr zu Essen und Trinken bekommen. Wir hatten eine großartige Zeit zusammen und ich habe mich riesig über ihre Herrlichkeit gefreut. Momente wie diese sind unvergesslich und machen eine Reise, wie diese, so besonders. Ich hätte wohl keinen besseren Platz für meine Pause finden können.
Gut gestärkt, mit vollen Wasserflaschen und einem Glas selbstgemachter Marmelade ging es weiter Richtung Polen. Die Landschaft war schön aber auch extrem bergig, fast wie im Schwarzwald. Ich kam an einem Skigebiet vorbei und konnte es gar nicht glauben, dass die Zeit auf der Zugspitze eigentlich noch gar nicht so lange zurückliegt.
Wie die letzten Tage auch, zog nachmittags ein Gewitter auf so dass ich nochmals stoppte. Am selben Abend überquerte ich die Grenze zu Polen. Ich war gespannt was ich dort alles erleben werde…
Mein erster Eindruck war, dass die Leute ärmer sind. Doch im späteren Verlauf war ich erstaunt, wie viele Leute große, schöne und moderne Häuser haben. Zum Teil waren es richtige Villen, an denen ich vorbeifuhr.
Um ehrlich zu sein habe ich in Polen jedoch nicht viel Besonderes erlebt. Auf der gesamten Strecke durch Polen hat sich mir kein einziger Berg oder Hügel in den Weg gestellt, wodurch ich schnell vorankam.
Die 1000km Marke habe ich bereits am 12. Tag der Reise überschritten und zur Belohnung gab es 1000ml Eis;)
Ich habe kaum Leute getroffen, die englisch konnten. Mich hat es etwas genervt, dass ich nicht mit den Leuten reden kann. Es kamen zwar öfters Menschen auf mich zu, doch als ich sagte, dass ich nur deutsch und englisch kann, sind sie gleich weiter. Für die Ukraine habe ich mir darum einige Wörter bzw. Sätze aufgeschrieben um zumindest etwas kommunizieren zu können.
Hier noch ein paar Bilder aus Polen:
Nach 6 Tagen in Polen war ich bereits an der Grenze der Europäischen Union. Die erste Grenzkontrolle stand an. Ich war ziemlich aufgeregt und wusste nicht so richtig wo ich mit dem Fahrrad hinmusste. Auch das Personal konnte mir nicht wirklich weiterhelfen, da vermutlich kaum jemand mit dem Fahrrad aus Polen in die Ukraine fährt. Ich habe mich also an den Autos orientiert und nach etwa 30 min. Wartezeit kam ich ohne Probleme über die Grenze. Die Beamten haben überhaupt nicht nachgefragt und ich musste auch keine meiner Taschen öffnen.
Glücklich es gut geschafft zu haben stand ich nun in einem Land, über das ich kaum etwas weiß außer, dass in diesem Land Krieg herrscht. Ich werde nicht durch die Krisengebiete fahren und habe auch keine Bedenken. Trotzdem ist es halt irgendwo im Hinterkopf.
In der Ukraine bin ich gezwungen langsamer zu machen, denn ich bin bis jetzt viel schneller vorangekommen als gedacht. Das Problem ist, dass mein Russland Visum erst ab dem 10. Juli gültig ist. So habe ich hier also einen ganzen Monat Zeit. Für die Strecke bräuchte ich vermutlich jedoch nur 2 Wochen. Nun kann und muss ich es eben mehr genießen hahaha
Lieber so als, dass ich zu wenig Zeit habe und unter Druck schnell zur Grenze muss.
Nach den ersten drei Tagen kann ich nur sagen, dass ich mich freue hier mehr Zeit zu haben. Denn ich bin unglaublich vielen tollen Menschen begegnet und habe viel erlebt. So viel das ich darüber einen extra Blog schreiben werde….
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